Ernährung bei MCAS
Viele MCAS-Betroffene erleben Einschränkungen in der Auswahl der Lebensmittel, die sie problemfrei essen können. Diese Einschränkungen können sowohl in Intensität als auch in Auswahl variieren, von geringer bis zu deutlicher Ausprägung. Während die meisten Betroffenen nur geringe Limitationen erleben, gibt es einige, die nur noch wenige Lebensmittel ohne Symptome zu sich nehmen können. Gerade diese Betroffenen sind aufgrund dieser starken Einschnitte in ihr Leben mitunter verzweifelt.
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Es wird angenommen, dass milde Verläufe in der großen Mehrzahl sind.
Dennoch ist bei der extremen Häufigkeit von MCAS (etwa 17% (3) der Allgemeinbevölkerung in Deutschland) anzunehmen, dass die meisten Fälle von MCAS deutlich milder ausfallen und die Betroffenen zumeist nicht wissen, dass ihre episodischen Beschwerden einen Namen haben.
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Im Kontrast dazu finden sich unter den MCAS-"Pionieren", also den Menschen, die MCAS aktuell bereits kennen, vermutlich mehr schwer(er) Betroffene. Diese suchen aufgrund ihres stärker ausgeprägten Beschwerdebildes logischerweise eher nach Informationen, um mit ihren starken Einschränkungen umgehen zu können. Dadurch sind diese stärker betroffenen Menschen mit MCAS deutlich sichtbarer (z.B. im Internet) als Menschen mit einem milderen Krankheitsverlauf. Es wird angenommen, dass diese milden Verläufe in der großen Mehrzahl sind.
Falls du eine MCAS-Diagnose erhalten hast, und nun Angst bekommst, dass alles immer nur noch schlimmer wird: Das muss nicht sein. Mit einer guten, auf dich angepassten Strategie und der richtigen Behandlung kannst du dir viel von deiner Lebensqualität zurückholen! Und jeder Verlauf von MCAS ist sehr individuell – gerade diese extreme Variationsbreite ist der Grund, warum man MCAS nicht schon viel früher auf die Schliche gekommen ist.
Wie findest du nun heraus, welche Lebensmittel du verträgst und welche nicht?
Es macht Sinn (falls noch nicht geschehen), einen Test auf IgE-Allergien zu machen, um diese kennenzulernen bzw. auszuschließen. Die Mastzellen können nicht nur über diesen klassischen Allergie-Mechanismus aktiviert werden, sondern auch auf anderen Wegen.
Um herauszufinden, welche Reize deine Mastzellen triggern, bietet sich gute Detektivarbeit an. Du beobachtest die Reaktionen deines Körpers und führst ein Tagebuch. Dabei ist zu beachten, dass Reaktionen sowohl sofort als auch 3-4 Tage nach dem Auslöser stattfinden können. Um hier den Überblick zu behalten, ist ein Tagebuch wirklich essenziell - auch wenn es etwas mühselig ist. Du trägst alles ein: Was du isst, trinkst, welche Medikamente du nimmst, welche Pflegeprodukte du benutzt, wo du bist, was du machst und wie es dir geht.
Kannst du dann einen bestimmten Reiz immer wieder in Zusammenhang mit einer Reaktion bringen, dann macht es Sinn, darauf testweise zu verzichten und zu schauen, ob es dir dann besser geht. Sei aber kritisch mit den Reizen, die du verdächtigst. Ein einmaliger Zusammenhang kann auch Zufall sein, und du möchtest nicht auf zu viele Dinge verzichten - denn auch das ist nicht gesund, auch nicht für die Mastzellen.
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Wenn es nach einem Monat keine wesentliche Besserung gibt, dann macht es keinen Sinn, die Einschränkung weiter aufrechtzuerhalten.
Hast du in deinem Tagebuch mögliche Auslöser identifiziert und möchtest nun eine Zeit ohne diese Reize testen, so gilt: Bei allen Änderungen des Lebensstils, und dazu gehören auch Anpassungen der Ernährung, ist es wichtig, nicht zu viele Veränderungen auf einmal zu machen. Sonst kannst du hinterher nicht unterscheiden, welche Veränderung eine Verbesserung (oder sogar Verschlechterung) verursacht hat.
Zudem gilt für jede Änderung im Lebensstil dasselbe, was auch im Weiteren auch für Medikamente gilt (siehe Punkt 8): Wenn es nach einem Monat keine wesentliche Besserung gibt, dann macht es keinen Sinn, die Einschränkung weiter aufrechtzuerhalten.
Ausnahmen gibt es aber auch hier:
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Bei bekannten anderen Erkrankungen, bei denen ein Verzicht sinnvoll ist, sich aber nicht unmittelbar im Erleben ausdrückt.
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Es gibt zweifellos gut für die Mastzellen (und für den gesamten Körper) auf Reize zu verzichten, die immer und jedem schaden, aber besonders den Mastzellpatienten: Rauchen, Alkohol, Drogen, etc. Bei diesen macht es Sinn, dauerhaft aufzuhören. Auch weitere grundsätzlich ungesunde Lebensmittel wie Weingummi oder hochverarbeitete Lebensmittel können ersatzlos gestrichen werden, ohne dass die Gesundheit Schaden nimmt. Eher im Gegenteil.
Beim Verzicht auf gesunde Lebensmittel gilt hingegen eine deutlich größere Vorsicht: Diese sollten nach Möglichkeit durch ebenso gesunde verträgliche Alternativen ersetzt werden, damit deine Versorgung mit wichtigen Nährstoffen weiterhin gewährleistet ist. Gerade bei chronischen Erkrankungen und auch bei MCAS ist eine Versorgung mit Nährstoffen durch eine nährstoffdichte Ernährung extrem wichtig. Das ist nicht immer einfach, vor allem, wenn nur wenige Lebensmittel noch vollständig verträglich sind. Dennoch gilt: Nährstoffmängel können MCAS ebenfalls verschlechtern. Solltest du nur noch wenige Lebensmittel essen können, setze dich am besten mit einer erfahrenen Ernährungsberatung in Verbindung. Entsprechende Adressen findest du in meiner Adressenliste.
Mitmachen!
Abgesehen von den wirklich ungesunden Verhaltensweisen, macht es keinen Sinn, sich mehr einzuschränken als nötig. Das Leben mit MCAS hat genug Einschränkungen. Dein Körper sagt dir in der Regel sehr deutlich, was er mag und was er nicht mag. Sobald du gelernt hast, ihm zuzuhören, wird dir das immer mehr auffallen.
Es kann sinnvoll sein, hin und wieder (vor allem bei Verschlechterungen!) neu zu testen, ob alle als harmlos betrachteten Lebensmittel immer noch symptomfrei sind. Denn eines ist bei MCAS sicher: Es wird sich verändern.
Die hier aufgeführten Beschreibungen zu MCAS und der Ernährung können natürlich nicht jeden Einzelfall abdecken, da MCAS eine äußerst komplexe und individuell sehr unterschiedliche Erkrankung ist. Wenn du weitere Fragen hast oder mehr zur Ernährung bei MCAS mit allen Regeln und Ausnahmen wissen möchtest, komm gerne in meine Beratung. Dort kann ich dir deine Fragen rund um MCAS beantworten.
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